Dyskalkulie

​Matheschwäche oder Dyskalkulie

Wenn ein Kind eine Matheschwäche hat, hat es oft das Gefühl in der Schule nichts zu verstehen, den Anschluss zu verpassen. Die Zahlen prasseln wie eine Fremdsprache auf das Kind ein, denn oft fehlen die notwendigen mathematischen Grundlagen um Mathe überhaupt tatsächlich zu können.

Wenn die Kinder meist völlig verzweifelt und resignierend zu mir sagen, „Ich kann kein Mathe“, entgegne ich ihnen oft, dass sie es vielleicht bloß noch nicht verstanden haben.

Schüler beim Lernen Mathematik

​Denn erst, wenn du es verstanden hast, kannst du es auch anwenden. Dann schaue ich in fragende Augen, die mich ein kleines bisschen skeptisch, aber auch neugierig anblicken.

In dem Moment wird aber auch das Thema „Mathe“ mit anderen Augen angesehen und betrachtet. Eine bisher feste Meinung wird vorsichtig auf den Kopf gestellt und in Frage gestellt. Erst jetzt sind neue und damit andere Ergebnisse möglich.

Meist sind es die untersten Fähigkeiten, welche fehlen oder nur teilweise ausgebildet sind. Und damit ist keine stabile Basis aufgebaut. Sie ist unsicher und wankend ähnlich wie ein wackliges „Kartenhaus“. Auf dem kann nichts sicheres entstehen.

Mathe ist aber kein „Auswendiglernen“, wie es in anderen Fleißfächern gelingt, sondern rechnen und verstehen und nicht abzählen. Die meisten Kinder sitzen aber da, und zählen blitzschnell, meist an den Fingern, ihre Zahlen ab, um es doch noch irgendwie zu schaffen. Das dauert aber wesentlich länger und ist fehlerhafter.

Während andere schon die nächste Aufgabe lösen, sitzen diese Kinder da und kämpfen sich mühsam durch den Test oder die Hausaufgabe. Und schon entsteht die deutlich ausgedrückte Überzeugung „Mathe ist doof“ oder „Für Mathe bin ich zu dumm“ oder eben „Ich kann kein Mathe“. Aber keine dieser Meinungen hilft ihrem Kind weiter, im Gegenteil. Sie wirken hemmend und bestätigen ihm, dass es hilflos ist und jetzt nichts mehr weiter hilft.

Und damit ist jede Matheaufgabe ein unbeliebtes Thema, das ihm schlechte Gefühle vermittelt und welches es so schnell wie möglich hinter sich bringen möchte. Demzufolge strengt es sich zwar an, erlebt es aber im Stress und produziert dadurch nur noch mehr Schusselfehler, welche wieder frustrieren. Manche träumen sich auch einfach weg und gehen „gedanklich“ auf den Spielplatz und brauchen dadurch „ewig“ bis sie mit ihren Aufgaben fertig sind. 

Eine Matheschwäche schwächt oft auch das Selbstbewusstsein, da sie es immer wieder hautnah miterleben, dass sie es nicht können. Da nützt langfristig auch kein gutes Zureden oder üben, üben, üben, sondern meist muss vorher die Ursache erkannt und behoben werden.

Genau diese Dinge kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, denn mir ging es einmal ähnlich. Daher weiß ich wie wichtig manchmal die kompetente Unterstützung für ihr Kind ist. Bei Schwierigkeiten schaue ich immer ganzheitlich auf die gesamten Zusammenhänge. Woher kommen die Probleme in Mathe? Mittlerweile habe ich schon vielen Kindern durch meine einfühlsame, motivierende Art und einer guten Prise Humor in der Therapie weiterhelfen können.

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